

Eine Win-Win-Situation für Afrika und Deutschland schaffen
Bundestagsabgeordneter Jürgen Coße lädt Afrika-Esperten Karamba Diaby MdB nach Ibbenbüren ein: Chancen eines vielfältigen Kontinents
Ibbenbüren. „Es geht nicht darum, dass wir den afrikanischen Ländern dringend benötigte Impfstoffe schenken, sondern dass wir vor Ort die Möglichkeit schaffen, selber Impfstoffe zu entwickeln und herzustellen. Die Wertschöpfungskette muss auch in den Partnerländern vom Rohstoff bis zum Endprodukt vorhanden sein. Das wäre eine Win-Win-Situation für den Kontinent und Deutschland“, sagt Dr. Karamba Diaby, Bundestagsabgeordneter, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Berichterstatter u.a. für das Westliche Afrika/Sahel, Zentralafrika und den Maghreb. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten für das Tecklenburger Land und ebenfalls Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Jürgen Coße (SPD), war Diaby nach Ibbenbüren ins IVZ Medienzentrum gekommen, um dort in einer öffentlichen Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion über die Chancen und Möglichkeiten des afrikanischen Kontinents zu sprechen.
Diaby kennt den Kontinent aus eigener Erfahrung
Diaby ist im Senegal geboren und 1985 zum Studium in die damalige DDR gekommen. „Ich bin 2013 als der erste in Afrika geborene Schwarze Mensch in den Bundestag eingezogen“, sagt Diaby. Er kennt den Kontinent also aus eigener Erfahrung: „Trotz der politischen Unruhen und wirtschaftlichen Probleme in zahlreichen Ländern Afrikas, wächst das geopolitische Gewicht des Kontinents. Über 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt – also ganz anders als in Deutschland. Die jungen Menschen wollen in die ganze Welt und gerne auch nach Deutschland reisen, um dort eine Ausbildung zu machen, zu studieren oder zu arbeiten, denn die Arbeitslosigkeit ist umgekehrt häufig sehr hoch. Doch ausgerechnet in Deutschland ist es sehr schwer, ein Visum zu bekommen. Das muss sich ändern“, sagt Diaby.
Keine gute Visitenkarte in Sachen Bürokratie und Stipendienvergabe
„In Sachen Bürokratie geben wir keine gute Visitenkarte ab. Auch nicht bei der Vergabe von Stipendien“, ergänzt Coße. Damit würden gute Chancen für die Menschen und für Deutschland vertan. „Wir brauchen sowohl Arbeitskräfte aus dem Ausland als auch die Rückkehr von Fachleuten in ihre Ursprungsländer – also wer hier nach Studium oder Ausbildung bleiben möchte, sollte das tun können. Und wer lieber wieder in sein Heimatland zurück möchte, weil seine Arbeitskraft dort gebraucht wird, sollte das natürlich auch tun können“, sagt Coße.
Auf Augenhöhe und ehrlich mit den Staaten verhandeln
Auf die Frage, wie Deutschland die Partnerländer unterstützen könne, um die wirtschaftliche und politische Situation zu verbessern, gab Diaby mehrere Antworten: „Wir müssen auf Augenhöhe und ehrlich mit den Staaten verhandeln und kommunizieren. Also, was können wir geben und was möchten wir dafür haben? Ein einfacher Ansatz ist es, mehr Mädchen zu unterrichten und dafür Schulen zu bauen.“ Je gebildeter die Mädchen und jungen Frauen, desto geringer das Risiko einer Zwangsehe und desto mehr Zukunftsperspektiven entstehen. Auch das trägt zum wirtschaftlichen Wachstum eines Landes bei. Die Freihandelszone innerhalb Afrikas müsse weiter ausgebaut werden.
Partnerschaften zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern
Ein Thema, das auch auf offene Ohren im Publikum stieß, waren Partnerschaften zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern und die Arbeit von NGOs, also Nichtregierungsorganisationen. Die SPD habe sich in den vergangenen Jahrzehnten immer dafür eingesetzt. Für Diaby und Coße ist klar: „Außenpolitik, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik lassen sich nicht voneinander trennen. Wir müssen das zusammendenken. Dann können sowohl der Kontinent Afrika als auch Deutschland davon profitieren.“
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