

Alkohol in der Schwangerschaft ist Nervengift für das ungeborene Kind
Expertinnen und Experten sowie Betroffene setzen sich für Aufklärung und Unterstützung bei FASD ein
Hörstel. Komplett gefüllt war der Saal im Restaurant Hilckmann beim Fachgespräch zur sogenannten Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD). Initiiert und geleitet wurde die Veranstaltung vom SPD-Bundestagsabgeordneten für das Tecklenburger Land, Jürgen Coße: „Die große Teilnehmerzahl von etwa 70 Gästen zeigt, wie wichtig vielen das Anliegen ist, über dieses Thema öffentlich sprechen zu können. Dabei kamen auch immer wieder Forderungen für mehr Aufklärung und Information zu Sprache.“ FASD ist eine Schädigung, die Kinder im Mutterleib erleiden können, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol zu sich nimmt. Dabei wird durchschnittlich jede Stunde ein Kind mit FASD-Schädigung geboren und etwa zwei Prozent der Bevölkerung ist von FASD betroffen.
Einsatz für Verbesserung der Lebensbedingungen von FASD-Betroffenen
Auf dem Podium waren die Expertinnen und Experten Gisela Michalowski von FASD Deutschland, Burkhard Blienert, Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, sowie Sarah Lahrkamp, Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, die ihre Expertise und Perspektiven in die Diskussion mit einbrachten. Teilgenommen haben zahlreiche Fachleute aus den Bereichen Gesundheit, Betreuung und Verwaltung, aber auch betroffene Pflege- und Adoptiveltern. „Diese Eltern haben nicht nur Verantwortung übernommen, sondern setzen sich auch für die Verbesserung der Lebensbedingungen von FASD-Betroffenen ein, das hat besondere Wertschätzung verdient“, sagt Coße.
FASD zwar nicht heilbar, aber durch Aufklärung vermeidbar
Lahrkamp betonte, dass FASD zwar nicht heilbar, aber durch Aufklärung und Prävention vermeidbar sei. Empfehlungen wie das Glas Rotwein zur Entspannung seien früher gang und gäbe gewesen. Blienert hob hervor, dass die Normalität des Alkoholkonsums in unserer Gesellschaft ein wesentliches Ursprungsproblem von FASD darstellt.
Heute mehr Diagnosezentren und Betreuungsangebote - aber noch nicht ausreichend
Michalowski, die selbst Erfahrung mit FASD-geschädigten Adoptivkindern hat und Merkmale für eine Früherkennung von FASD, wie eine massive Lerneinschränkung, nannte, machte auf die dringende Notwendigkeit von verbesserten Diagnose- und Versorgungsmöglichkeiten aufmerksam: „Als ich 1995 erfuhr, dass ich ein Adoptivkind mit FASD hatte, gab es noch wenige Informationen und Diagnosemöglichkeiten. Heute gibt es bereits einige Diagnosezentren, Betreuungsangebote wie auch Wohnformen für – insbesondere Kinder – mit FASD.“ Dies reiche aber noch nicht aus. Es brauche noch mehr Aufklärung und Informationen, damit Eltern überhaupt einschätzen könnten, dass eine Schädigung vorliege.
FASD-Betroffene sollten als Opfer anerkannt werden
In der Diskussion kamen mehrere Forderungen auf: FASD-Betroffene sollten als Opfer anerkannt werden, da sie selbst keine Verantwortung für ihre Beeinträchtigungen tragen würden. Auch die Forderung nach Schulungen für Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter kam auf, um ein besseres Verständnis und angemessene Unterstützung zu gewährleisten. Eine große Präventionskampagne mit Warnhinweisen auf Alkoholflaschen wurde angeregt. Kritisiert wurden rechtliche Regelungen zum abgeleiteten Trinken ab 14 Jahren, die billige Verfügbarkeit von Alkohol als auch Werbung für Alkohol. „Das begleitete Trinken in Anwesenheit der Eltern trägt nicht zur Prävention, sondern zur Gewöhnung bei“, so Blienert. Die Beteiligten des Fachgesprächs waren sich einig, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene eine nachhaltige Verbesserung im Umgang mit FASD erreicht werden kann. Coße: „Dazu trägt besonders der Austausch und die Sensibilisierung bei über solche Abende bei.“
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