

Ein hervorragendes Beispiel internationaler Arbeit
Münster/Münsterland/Kreis Steinfurt. „Unser wichtigstes Merkmal besteht darin, dass sich das Corps konstant der sich ununterbrochen ändernden Welt und den möglichen sicherheitspolitischen Herausforderungen anpassen kann“, sagt Generalleutnant Nico Tak, der das I. Deutsch-Niederländischen Corps in Münster führt. Zu Besuch war der SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Coße, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags. „Mir war der Besuch wichtig, weil ich Außenpolitiker bin und zudem viele Angehörige der Soldatinnen und Soldaten, die hier stationiert sind, deren Angehörige ihren Wohnort in meinem Wahlkreis, dem Kreis Steinfurt haben“, sagt Coße.
Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee
Auf der Tagesordnung standen Gespräche mit den Kommandeuren, ein Briefing am Schlossplatz sowie weitere Gespräche und eine Führung am Standort Handorf. Hierbei wurden die aktuelle Situation in der Ukraine, die binationale Partnerschaft zwischen Deutschland und den Niederlanden und auch die Zukunft des Corps besprochen. Das Corps könne mehrere Divisionen führen und gleichzeitig Anteile der Marine, der Luftwaffe und der Spezialkräfte koordinieren. Coße: „Was viele Menschen nicht wissen, ist die Tatsache, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist. Das bedeutet, dass nicht eine Person alleine, wie etwa der Bundeskanzler, die Armee in einen Einsatz schicken kann. Das kann nur das Parlament, also die Abgeordneten entscheiden.“
In Münster arbeiten zwölf Nationen im Corps zusammen
„Aktuell arbeiten in Münster und Handorf zwölf Nationen im Corps zusammen. Alle zugehörigen Verbände haben insgesamt eine Stärke von rund 1.100 Soldaten. Im Einsatz können die zugeordneten Kräfte des Corps je nach Auftrag bis zu 100.000 Soldaten umfassen. Derzeit werden weitere Übungen vorbereitet, gleichzeitig dient das Corps nach der Zertifizierung im letzten Jahr in 2023 als Hauptquartier der Landstreitkräfte der Nato Response Force, erklärt Generalmajor Andreas Hannemann, seit März 2022 stellvertretender kommandierender General des Corps. Die NRF ist eine Eingreiftruppe aus Land-, Luft- und Seestreitkräften, die nach ihrer Aktivierung innerhalb kürzester Zeit verschiedene militärische Operationen durchführen kann.
Das Corps kann sehr schnell verlegt werden
Das Hauptquartier ist ein klassischer Corpsstab, kann aber zeitweise als Hauptquartier für eine spezielle Eingreiftruppe, also ein sogenanntes Joint Task Force Headquarter, Hauptquartier für die Führung aller Landstreitkräfte in einem bestimmten Raum dienen. Dabei erfolge der Einsatz entweder unter der Führung der beiden Rahmennationen – Deutschland und Niederlande – oder auch der NATO beziehungsweise der EU. Ein weiteres Merkmal des Deutsch-Niederländischen Corps bestehe darin, dass es sehr schnell verlegt werden kann. „In zehn bis fünfzehn Tagen können wir das Corps vollständig verlegen und damit ein Hauptquartier bilden, wenn es die politische Weltlage erfordert“, so Tak.
Trainingsplattform für internationale Trainings
Weiter dient das Corps als Trainingsplattform für internationale Trainings für Divisionen und Brigaden. Da es eine neue NATO-Kommandostruktur geben soll, sei noch abzuwarten, welche neuen Aufgaben damit auf das Corps zukommen. Als zentral sehen aber auch die beiden Generale eine gute Kommunikation an. „Wir bieten einen Baukasten an Möglichkeiten, die genutzt werden können. Dies muss man verstehen.“, so Hannemann.
"Corps in Münster ist für uns von großer Bedeutung"
Coße: „Das erste Deutsch-Niederländische Corps ist ein hervorragendes Beispiel internationaler Zusammenarbeit in einer sich ununterbrochen ändernden Welt. Das Corps in Münster ist für uns, für Europa und nicht zuletzt für die weltpolitische Lage von großer Bedeutung. Die internationale Zusammenarbeit, nicht nur im wirtschaftlichen und politischen Bereich, sondern auch auf militärischer Ebene und internationale Bündnisse wie dieses können dabei helfen, den Frieden in Europa und möglicherweise auch darüber hinaus zu stärken, zu bewahren und auch wiederherzustellen.“
"Brauchen mehr technische Möglichkeiten innerhalb der Truppe"
Anschließend konnte sich der Bundestagsabgeordnete Coße die Ausrüstung des Corps am Standort des Unterstützungsbataillons in Handorf anschauen und im Detail erklären lassen. Hierbei zeigte sich Coße von der technischen Bandbreite beeindruckt. „Die Bundeswehr braucht gute Fahrzeuge und hochwertige Ausrüstung“, so Coße. „Die absolut motivierten Soldaten müssen hiermit üben können – und die Übungen müssen wie im realen Einsatz sein. Außerdem braucht es auch wieder mehr technische Möglichkeiten innerhalb der Truppe, damit die Bundeswehr weniger auf externe Anbieter angewiesen ist“, so Coße.
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