

"Schlemmerback": Hier wird noch vor Ort gebacken
In dieser Woche war ich auf Initiative der AsF Ibbenbüren in der einzigen Bäckerei, die noch in Ibbenbüren vor Ort backt. Bei "Schlemmerback" an der Großen Straße haben uns die beiden Inhaber Bäckermeister und Konditormeister Rolf Eberle und Restaurantfachmann Marcus Eberle sowie Mitarbeiterin Ingrid Hitz darüber berichtet, was ihnen am meisten Sorgen bereitet: und zwar der Personalmangel. Auf Nachfrage, ob sie in der heutigen Zeit wieder die Entscheidung treffen würden, sich mit einer Bäckerei selbstständig zu machen, antworteten die Brüder Eberle mit nein, nicht unter diesen aktuellen Umständen. Denn eine weitere Herausforderung seien die steigenden Energie- und vor allem Rohstoffkosten.
Keine und keiner möchte mehr Bäcker/in mehr werden
Der Personalmangel war auch der Grund, warum die Filiale in Dörenthe vor kurzem schließen musste. Möglicherweise werden weitere Filialen folgen. Keine oder keiner möchte mehr Bäcker/in oder Konditor/in werden. Eher durch Zufall und mit viel Glück konnten die Eberles eine Auszubildende einstellen. Wir haben über die vielschichten Gründe dafür diskutiert. Die Teilnehmerinnen der AsF sahen ein großes Problem in dem geringen Ansehen von Handwerksberufen allgemein. Das hänge auch mit der fehlenden Unterstützung für Hauptschulen und deren schlechten Ruf zusammen. Aber nicht jede oder jeder können studieren und einen akademischen Beruf ausüben.
Studium bei vielen im Vordergrund - Handwerk stärken
Ich sehe das ähnlich, obwohl das Handwerk in den vergangenen Jahren durch gute Kampagnen schon viel unternommen hat, um Handwerksberufe wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Aber in der Diskussion ging es auch darum, dass die Einkommen bei Lehrberufen häufig bei de steigenden Lebenshaltungs-, Energie- und Wohnkosten nicht mehr genügen würden, was den Wunsch nach einem Studium für die eigenen Kinder bei vielen Eltern verständlich werden lässt. Nicht zuletzt spiele auch der demographische Wandel eine Rolle, so dass die älteren Generationen gegenüber den jüngeren schlichtweg überwiegen. Ein Problem, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Verkauf und Backstube zubekommen, seien sicherlich die Arbeitszeiten - der Tag beginnt zum Teil bereits um 1 Uhr nachts -, aber auch der Umstand, dass viele lieber Aushilfsjobs für 12 Euro-Stundenlohn machen, als eine Ausbildung im Handwerk.
Steigende Energiekosten und Rohstoffpreise
Auch die höheren Energiekosten, vor allem aber steigende Rohstoffpreise setzen dem Bäckerhandwerk zu, wie beispielsweise Hefe, Mehl, Butter und Milch um 30 bis 100 Prozent. Noch habe die Bäckerei einen Stromvertrag bis Ende nächsten Jahres, aber was dann ist, ist ungewiss. Ich denke, die Politik und Gesellschaft muss noch mehr dafür tun, Handwerksberufe wieder attraktiver zu machen. Auch wenn man dafür um 1 Uhr nachts aufstehen muss. Ich danke allen für das Gespräch und vielen Dank an die AsF-Vorsitzende Susanne Spilker-Gottwald für die Organisation.
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