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27
Feb., 2023

Solidarität untereinander schwindet

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Lengerich. „Ich sehe es als sehr problematisch an, dass es mittlerweile keine Solidarität mehr zwischen den Kliniken gibt, sondern der Konkurrenzkampf immer mehr zunimmt“, sagt Mechthild Bischop, Pflegedirektorin der LWL-Klinik Lengerich. Der Bundestagsabgeordnete für das Tecklenburger Land, Jürgen Coße (SPD), hat sich mit Vertreterinnen und Vertretern des LWL über die ambulante psychiatrische Versorgung und die zukünftige Entwicklung in Lengerich und der Region ausgetauscht. An dem Gespräch nahmen außerdem die Personalratsvorsitzende Andrea Beckmann, der Kaufmännische Direktor der LWL-Kliniken Lengerich und Münster Thomas Voß und der Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie und stellv. Ärztliche Direktor Dr. Bernward Siegmund teil.

Sorge vor Abwanderung in Akutkliniken

Thomas Voß und Mechthild Bischop befürchten, dass schon in naher Zukunft insbesondere die Pflegeheime ihre Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr angemessen betreuen können, da es eine zunehmende Abwanderung in die Akutkliniken gebe. „Als verantwortliche Pflegedirektorin habe ich aber die Aufgabe, mit den Pflegefachpersonen eine bestmögliche Pflege und Betreuung für unsere Patientinnen und Patienten sicherzustellen und hierfür entsprechende Bedingungen zu schaffen“, sagt Mechthild Bischop. Doch in den letzten 25 Jahren sei das Kapital immer mehr in den Fokus gerückt. „Wenn ich im Zusammenhang mit der Pflegequalität den Begriff Fürsorge verwendet habe, wurde ich in der Vergangenheit gelegentlich ausgelacht. Dabei ist Fürsorge ein Kernmerkmal professioneller Pflege“, sagt Mechthild Bischop.

Problem der Arbeitnehmerüberlassung

Die Arbeitnehmerüberlassung stelle für viele junge Menschen eine attraktive Alternative zur Festanstellung in einer Klinik oder einem Pflegeheim dar. Das sich hierdurch ständig verändernde Teamgefüge habe Folgen für die Identifikation und Qualität in der Pflege. Dabei würden gut ausgebildete Teams zum einen für die Patienten eine wichtige Grundlage für den Genesungsprozess bilden, zum anderen böten sichere Arbeitsplätze die Garantie für die eigene berufliche Entwicklung wie z. B. Studienmöglichkeiten und Weiterbildungen mit entsprechenden Karrierechancen.

Arbeit mit Elementen in der Natur

Ein wichtiger Aspekt in der Behandlung ist laut Dr. Siegmund auch die Arbeit mit Elementen in der Natur, wie sie der Park der LWL-Klinik Lengerich und der angrenzende Teutoburger Wald bieten würden. Das sei zentral für den Heilungsprozess und das Gesundwerden. Dr. Siegmund: „Für die Arbeit im Naturraum braucht es aber auch personelle Ressourcen.“ In diesem Zusammenhang weist er auf die zunehmend überbordenden Dokumentationspflichten für alle am Behandlungsprozess Beteiligten hin, so dass wichtige Zeit für Patientinnen und Patienten wegfalle.

Wichtige Instrumente zur Personalgewinnung

Als ein ganz wichtiges Instrument zur Personalgewinnung diene aus Siegmunds Sicht das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD). Er träfe, was Mechtild Bischop bestätigt, oft auf engagierte junge Menschen, die nicht selten nach ihrem freiwilligen Einsatz den Pflegeberuf ergreifen oder auch Psychologie oder Medizin studieren.

Mindestzahl an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

Andrea Beckmann, Personalratsvorsitzende, greift ein weiteres wichtiges Thema auf. Die sogenannte Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) erfordere eine Mindestzahl an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für die Arbeit am und mit den Patienten. Bei Unterschreitung seien nicht nur finanzielle Mittel zurückzuzahlen, sondern auch Strafzahlungen zu leisten, was allerdings seit dem Beginn der Coronapandemie zunächst ausgesetzt worden sei. Personalmindestvorgaben gebe es auch in somatischen Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen.

Personal zur Erfüllung der Quoten fehlt

Andrea Beckmannn: „Das Problem ist, dass das Personal zur Erfüllung der Quoten fehlt und damit die große Gefahr besteht, dass es zum Abbau von Behandlungsangeboten in den Kliniken und Pflegeplätzen in Pflegeeinrichtungen führt, damit der Personalschlüssel eingehalten werden kann. Das deutsche System ist in meinen Augen leider immer noch nach dem Prinzip billiger vor besser ausgerichtet. Dabei bräuchten wir eine konstruktive Aufgabendefinition und -kritik statt einer bloßen Betrachtung der Kostenfrage. Es darf nicht sein, dass Krankenhausträger an der Börse notiert und damit auf Gewinnerzielung von Aktionären ausgerichtet sind.“

Coße: Große Bedeutung von Personalräten und Gewerkschaften

Jürgen Coße betonte die große Bedeutung von Personalräten, Gewerkschaften und Mitarbeitervertretungen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. „Krankenhäuser mit ihren stationären und tagesklinischen Angeboten und auch die ambulante psychiatrische Versorgung sind ein Teil wichtiger Daseinsvorsorge.“



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