Ein Fragenkatalog für Amprion und den Wirtschaftsminister
Arbeitsgespräch zur geplanten Amprion-Trasse mit SPD-Bundestagsabgeordnetem Jürgen Coße, Lokalpolitik und Bürgerinitiativen in Lienen.
Lienen. Die Sorgen über die geplante Amprion-Trasse durch das Tecklenburger Land sind groß. "Deshalb habe ich alle Bürgermeister, Fraktionsvorsitzenden und Bürgerinitiativen aus Lienen, Ladbergen, Lengerich, Tecklenburg und Hagen a.T.W. zu einem Arbeitsgespräch eingeladen. Auch ich bin der Meinung, dass die Stromkabel unter die Erde gehören. Das wird jedoch kein einfacher Prozess und es sind noch viele Fragen offen", sagt Jürgen Coße, der SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Tecklenburger Land. Im Haus des Gastes hat Coße seine Sicht auf die Dinge dargestellt und sich umgekehrt die Fragen und Ansichten der Lokalpolitik und der Bürgerinnen und Bürger angehört.
"Ich denke, das Gespräch war sehr sinnvoll und ich habe eine ganze Liste mit Hausaufgaben und Fragen, die ich abarbeiten werde. Dazu gehört vor allem ein Fragenkatalog an Amprion und den Wirtschaftsminister. Denn viele Fragen sind noch immer unbeantwortet und die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf eindeutige Antworten von Amprion", sagt Coße.
So frage er sich, ob es gesetzlich zum jetzigen Zeitpunkt möglich sei, ein Pilotprojekt zu bestimmen, bei dem eine Wechselstromleitung unter die Erde gelegt wird. "Ist eine 380kv-Wechselstromleitung in diesem Ausmaß und auf dieser Trasse überhaupt notwendig? Gibt es nicht andere Möglichkeiten, wie beispielsweise eine HGÜ-Gleichstromleitung? Was ist mit den Folgekosten?" Der Bundesbedarfsplan müsse überprüft werden. Außerdem bestehen große Zweifel an den Zahlen zu den angeblichen Mehrkosten für ein Erdkabel, etwa in Bezug auf Netzkosten und Stromerzeugungskosten.
"Das alles sind Fragen, die ich sowohl mit dem Wirtschaftsministerium als auch mit Amprion klären will", sagt Coße. Außerdem wolle Coße mit dem Regierungspräsidenten sprechen, also mit der Bezirksregierung Münster als der genehmigenden Behörde und das Thema natürlich in der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin diskutieren. "Wichtig ist mir, dass wir parteiübergreifend und ortsübergreifend an einem Strang ziehen. Dann haben wir in Berlin eine stärkere Stimme. Deshalb werde ich mich auch gemeinsam mit allen Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis und dem angrenzenden Osnabrücker Land für das Anliegen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen."