Bündnis für Jugend und Arbeit als Idee, um jungen Menschen bei Jobvermittlung zu helfen
SPD-Bundestagsabgeordneter Jürgen Coße im Gespräch mit der Agentur für Arbeit Rheine
Rheine. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Coße traf sich mit Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, und Andrea Deupmann, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Rheine, zu einem intensiven Gespräch über die aktuelle Arbeitsmarktlage und Strategien zur Verbesserung der Arbeitsvermittlung.
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Arbeitslosenquote mit 5,2 Prozent im Juli weiterhin relativ niedrig. Allerdings stieg die Quote um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat und 0,6 Prozentpunkte zum gleichen Monat im Vorjahr. 1299 Ausbildungsstellen sind hingegen noch unbesetzt. Im Verhältnis gibt es 1,2 Stellen pro Bewerbenden. Daher war es kaum verwunderlich, dass das Thema Ausbildung einen wesentlichen Teil des Gesprächs bestimmte.
Ein ergänzendes Thema des Gesprächs war auch die bessere Ausbildungsvermittlung von Kundinnen und Kunden der Agentur für Arbeit, die Leistungen nach SGB II beziehen. Reiner Zwilling betonte die Notwendigkeit einer übergreifenden Zusammenarbeit verschiedener Akteure und schlug ein "Bündnis für Jugend und Arbeit" als Modellprojekt vor, um junge Menschen besser zu unterstützen. "Viele Jugendliche in SGB II brauchen ein Paket an Hilfe. Dazu braucht es den Austausch und gegenseitige Ergänzung," erklärte Andrea Deupmann. "Der Austausch mit den Jugendämtern und anderer Akteure könnte die Unterstützung der jungen Menschen verbessern. Wir können noch mehr Potenzial der jungen Menschen aktivieren."
Ein weiterer wichtiger Punkt des Gesprächs war die Verbesserung der Mobilität mit Bus und Bahn bei grenzüberschreitenden Ausbildungen wie auch bei Arbeitswegen zwischen NRW und Niedersachsen. Reiner Zwilling wies ferner darauf hin, dass die Mobilität junger Menschen häufig durch starre Abgrenzungen der Kammerbezirke eingeschränkt wird.
"Wer in Westerkappeln wohnt und in Lotte im Unternehmen ausgebildet wird, muss möglicherweise nach Haltern zur Berufsschule, obwohl es in Osnabrück das passende Angebot an der Berufsschule gäbe," erläuterte Zwilling. Coße stimmte zu und betonte: "Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass wir Bürokratie abbauen, da können wir auch schauen, ob wir es jungen Menschen in Ausbildung nicht leichter machen können."
Jürgen Coße hob zum Abschluss die Bedeutung der beruflichen Bildung hervor: "Die wesentlichen Zukunftsjobs liegen beispielsweise im Handwerk. Deswegen sollten wir die berufliche Bildung stärken. Nicht jeder muss studieren, um einen Job zu finden, der ihm oder ihr gefällt. Auch die Bezahlung ist mittlerweile in diesen Berufen gegenüber vielen akademischen Berufen konkurrenzfähig."